Die Zahnstellung und die Länge der Zähne bestimmen den Biss und die Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer. Störungen im Biss verschlechtern die Kieferhaltung und stören die Körperhaltung:
Die ganzheitliche Auswirkung einer Bissstörung
Ein zu langer Zahn, eine zu hohe Krone oder Brücke verhindert, dass der Unterkiefer in seiner normal entspannten Haltung zubeissen kann. Auf der Gegenseite, wo die Zähne dadurch relativ zu kurz sind, muss der Unterkiefer mit mehr Kraft hochgezogen werden, damit die Zähne auch dort Kontakt bekommen. Das bewirkt Verspannungen:
- erst in den Kaumuskeln
- dann über die Muskelketten auch in den Rumpfmuskeln.
Die möglichen Folgen:
- Spannungskopfschmerz
- Schwindel
- Ohrensausen (Tinnitus)
- Kiefer- und Gesichtsschmerz
- Geschmacksstörungen
- Herzrhythmus-Störungen
- krumme Wirbelsäule (Skoliose)
- schiefes Becken
- scheinbar ungleiche Beinlänge (funktionelle Beinlängendifferenz)
- Schmerzen an Rücken, Schulter, Arm, Hüfte, Knie, Sprunggelenk oder Achillessehne
- Karpaltunnelsyndrom.
- Restless Legs
- unterschiedlich weit geöffnete Augen
Viele scheinbar orthopädische Probleme haben im falschen Biss ihre Ursache oder Verstärkung.
Ihr Heilpraktiker und ganzheitlicher Zahnarzt in Nürnberg
Dr. Wolfgang Wildner
Die Auswirkung einer Bissstörung im Mund
Der zu lange Zahn wird von den Gegenzähnen zu weit in sein Knochenfach gedrückt. Der ständige Druck führt zu einer chronischen und (fast) schmerzfreien Entzündung, oder zu einer akuten schmerzhaften Entzündung der Wurzelhaut. Dadurch entstehen scheinbar unerklärliche Zahnschmerzen an Zähnen, die eigentlich völlig gesund erscheinen. Sie haben kein Loch, oder sie haben eine perfekte Wurzelfüllung bekommen und tun immer noch weh.
Im Röntgenbild sieht man fast nichts, nur einen dünnen schwarzen Strich im Übergang der Zahnwurzel zum Knochen. Wenn der Zahnarzt diesen Strich nicht beachtet, kann er leicht zu einer Fehlentscheidung kommen: Entweder er macht nichts, weil “alles in Ordnung” zu sein scheint, und die Schmerzen bleiben. Oder er macht eine Wurzelfüllung, weil er an eine Nervenentzündung (Pulpitis) glaubt, und der Zahn schmerzt weiter. Oder er zieht den Zahn, weil der ja schon eine Wurzelfüllung hat und sonst “nichts mehr zu machen” ist. Dann ist der Schmerz weg, die Entscheidung war scheinbar richtig, aber ein sorgfältiges Kürzen der zu langen Stelle hätte den gleichen Erfolg gebracht.
Die chronische Wurzelhautentzündung kann genauso ein Herd sein wie ein toter Zahn oder eine chronische Nervenentzündung. So manche innere Erkrankung hängt damit zusammen.
Bei der Verbesserung und Anpassung der Länge der betroffenen Zähne geht es meistens nur um Hundertstel bis zehntel Millimeter. Das tut nicht weh und schadet dem Zahn nicht. Im Gegenteil, es tut ihm gut, entlastet zu werden. Bei naturnaher Ernährung haben sich früher die Zähne wegen der härteren Nahrung selber passend eingeschliffen, schneller, als ein Langzeitschaden entstehen konnte. Unsere weiche Zivilisationsnahrung macht dagegen gar keinen Abrieb mehr, da muss manchmal der Zahnarzt etwas nachhelfen. Jeder Tierarzt kann das bestätigen: Pferde mit natürlicher Weidennahrung haben normale Gebisse, Sportpferde mit Hochleistungsnahrung brauchen ab und zu an den Zähnen eine Korrektur mit der Feile.
Vor der Biss-Diagnostik und -Therapie muss unbedingt die Körperhaltung ganzheitlich untersucht werden:
Gibt es Verspannungen im Rumpf, eine asymmetrische Haltung? Diese muss unbedingt zuerst behandelt werden. Ist die Körperhaltung wieder symmetrisch, so wird direkt anschließend geprüft, ob das feste Zusammenbeißen der Zähne die schlechte Körperhaltung wieder hervorruft. Erst jetzt kann entschieden werden, ob der Biss wirklich in Ordnung ist und was korrigiert werden muss.
Mehr Informationen dazu finden Sie in meinem Buch „Verzahnungen“.
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Ihr ganzheitlicher Zahnarzt und Heilpraktiker in Nürnberg
Dr. med. dent. Wolfgang Wildner